Laut der vom Bund in Auftrag gegebene Studie (BASS 2016:V) sind nicht einfach fehlende finanzielle Mittel das Problem, sondern die Ursachen von Armut. Dabei wird unterschieden zwischen Risikofaktoren, die im direkten Zusammenhang der Familie stehen, und Risikofaktoren die unabhängig davon sind, ob es sich um Einzelpersonen oder Familien handelt. Beide Kategorien können ein Armutsrisiko für Kinder aus der Schweiz darstellen. So zum Beispiel:

1. Wenn Berufsbildungsabschlüsse von Eltern in der Schweiz nicht anerkannt werden und somit ihre Erwerbschancen sinken

2. wenn die Eltern nicht genügend Kenntnisse der lokalen Sprache haben

3. wenn die Eltern von gesundheitlichen Einschränkungen betroffen sind (physisch und psychisch)

Diese Risikofaktoren gelten für alle Erwachsenen und führen eher zu tiefen Löhnen und unstabiler Erwerbstätigkeit. Von den folgenden Risikofaktoren sind jedoch speziell Familien betroffen:

1. Kinder selbst stellen in vielen Fällen ein Armutsrisko dar (direkte Kinderkosten)
2. Die Betreuung von Kindern führt entweder zum Verlust eines Erwerbseinkommens oder zu zusätzlichen Ausgaben von Betreuungskosten (indirekte Kinderkosten)
3. Ebenso kann eine Trennung oder Scheidung der Eltern das Risiko von Armut erhöhen: wenn plötzlich zwei Haushalte finanziert werden müssen anstatt einer, wenn direkte und indirekte Kinderkosten ungleich geteilt werden zwischen den Elternteilen, wenn während der Ehe der ehe die Rollenverteilung konservativ geschah (Ein-Mann-Verdiener)